Texte hörbar machen
Die Übertragung von Textmanuskripten in Hörspiel- und Hörbuchformen, stellt eine besondere Herausforderung dar. Bereits vorhandene Bücher oder Kurzgeschichten benötigen Dramatisierung und häufig die Übertragung in Dialogformen. Bei der Kombination mit Musik und Geräuschen helfen erfahrene Audiospezialisten.
So sind im Literatursommer 2010 unter dem Titel „Hebel on air“ adaptierte Hörspiele basierend auf Texten von „Johann Peter Hebel“ entstanden. Im Literatursommer 2012 entstand ein Radiofeature über die 25-jährige Tätigkeit der LitOff im literarischen Treiben Baden-Württenbergs. Im Jahr 2014 wird zum Thema „Zivilgesellschaftliches Engagement in der Literatur“ ein weiteres Hörspiel produziert. Es ist ein historisch-fiktionales Stück, das im 2. Weltkrieg spielt und heißt „Die Auswerterin“. Der Autor Elk von Lyck hat sich eingehend mit dem Thema Krieg auseinanergesetzt. Als sogenannter Weltverbesserer zeigt er mit seinen Texten, wie sich aktives politisches Engagement, auch eines einzelnen, auswirken kann. Im Jahr 2018 zeigt Olga Manj mit ihrem gesellschaftssatirischem Projekt „Weiberworte mit Quotenmann“, dass politisch angehauchte Literatur auch sehr humorvoll daherkommen kann.
Daneben sind einige interessante Autorenproduktionen einzelner Mitglieder bei hs-hoerspielstudio und palatin-project entstanden.
Palatin Projekt
Vertontes Gedicht über die Marmorfigur Pan im Schwetzinger Schlosspark auf youtube, Vertonung von Bernhard Kretz. Hier auf Youtube zu hören: https://youtu.be/FUa0d44bF48
Weiberworte mit Quotenmann von Olga Manj
Zum Inhalt: In einer fernen Zukunft ist alles umgekehrt – Männer sorgen für die Familie, während Frauen die Geschicke der Welt lenken. In dieser Zeit graben Informatik-Archäologen einen uralten Computer aus und entschlüsseln darauf Texte von Frauen aus dem Jahr 2018. Bei einer fiktiven Talk-Show des Jahres 3018 wird der sensationelle Fund vorgestellt und wirbelt viel Staub auf.
Konzipiert und verfasst wurde das Hörspiel von der LitOff-Autorin Olga Manj. Getreu dem Motto des Literatursommers 2018 „Frauen in der Literatur“ enthält es nur Textbeiträge von LitOff-Autorinnen. „Das Motto stieß geradezu mit der Nase darauf, ein gemeinsames ‚weibliches‘ Werk zu schaffen“, meint Olga Manj. „Die männlichen LitOff-Autoren halfen als lautstarke Anführer der fiktiven Männerbewegung mit. Von Anfang an gab es das Ziel, mit einem digitalen Zukunfts-szenario die Lachmuskeln von Hörern beiderlei Geschlechts zu massieren. Ich bin zuversichtlich, dass das gelungen ist.“
Zu hören auf Youtube: Hier klicken
Abgereist nach Anderswo von Olga Manj und Team
Die Flucht aus der Heimat ist kein Phänomen dieser Tage. Schon immer mussten sich Menschen auf den Weg machen, ihr angestammtes Gebiet verlassen, bis hin zu ganzen Völkerwanderungen. Die Autorengruppe Die Literatur-Offensive Heidelberg (kurz LitOff) collagiert in dem Radiofeature „Abgereist nach Anderswo“ die Erlebnisberichte von Flüchtlingen aus dem 2. Weltkrieg, aus dem Chile der 70er Jahre sowie aus der Gegenwart mit literarischen Formen.
Drei Generationen von Heimatsuchenden berichten von Flucht, Verlust und dem erfolgreichen Übergang in ein Leben in der neuen Wahlheimat. Dem stellen Autorinnen und Autoren der LitOff verschiedene literarische Betrachtungsweisen gegenüber. Zum einen aus der Sicht der Menschen, die sich mit der sogenannten ‚Flüchtlingswelle‘ konfrontiert sehen. Zum anderen zeigt das Feature assoziative Vorstellungen über die Flucht an sich auf.
Bereits sieben Radios haben „Abgereist nach Anderswo“ auf über vierzig Sendeplätzen fest in ihr Programm eingeplant: Freies Radio Freudenstadt, Freies Radio Ulm, Radio Wüste Welle Tübingen, Freies Radio Wiesenthal/ Schopfheim, Freies Radio Dreyeckland Freiburg, Freies Radio StHörfunk und Freies Radio Rhein-Neckar – Bermudafunk.
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Die Auswerterin von Elk von Lyck
In der Endphase des Zweiten Weltkriegs will eine junge Frau, die bei der britischen Royal Airforce als Auswerterin von Luftbildern arbeitet, den Kom-mandeur Arthur Harris mit vorgehaltener Waffe zwingen, ein Bombergeschwader nach Auschwitz umzuleiten. Das fiktionale Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman und Theaterstück des Autors.
Das Motto des Literatursommers 2014 heißt: „Worte sind Taten – zivilgesellschaftliches Engagement in der Literatur“. Worte sind Taten? Kann man dem zustimmen? Kann Literatur etwas bewirken? Wo sind die bislang unentdeckten Künstler des Wortes, die sich diesen Fragen bereits gewidmet haben und die ihre unveröffentlichten Texte zur Diskussion stellen wollen?
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Lyrik, Literatur, hah! – Ein Feature über die Literatur-Offensive
Der Literatursommer steht diesmal unter dem Motto: „60 Jahre Literatur in und aus Baden-Württemberg“. Die Autorengruppe LitOff ist seit Ende der 80er Jahre selbst Zeitzeuge der literarischen Strömungen.
„Zitate, zerpflückt, zerhackt, aus dem Zusammenhang gerissen und zu einem Mosaik zusammengesetzt, nicht ein Neues und nicht das Alte, zerfetzt und doch erkennbar geblieben als Ballon, rund und prall, als die Literatur-Offensive, die Umhüllende…“ Eine literarische Entwicklung von Autoren ist niemals isoliert zu sehen, sie steht immer in Wechselwirkung mit äußeren literarischen und sonstigen Einflüssen. Das Feature führt in den Kern der Gruppe. Anhand von Tonaufnahmen aus Lesungen und Diskussionen werden die Auseinandersetzungen mit dem Außen und die inneren Wandlungen der Gruppe gezeigt. Literatur kann sich mit und gegen den Mainstream bewegen, aber bleibt immer mit der Umgebung verhaftet.
Zu hören bei Youtube Teil 1: Bitte hier klicken
Zu hören bei Youtube Teil 2: Bitte hier klicken
Zu hören bei Youtube Teil 3: Bitte hier klicken
Hebel on air
Unter dem Motto Hebel on air entstanden drei Hörspiele von LitOff-Autoren. Die Stücke des Altmeisters wurden neu interpretiert:
Unverhofftes Wiedersehen von Nils Ehlert: Bitte hier klicken
Wänn zwei sich stritte, freut sich der Dritti (alemannisch) von Jancu Sinca (04:57 min): Bitte hier klicken
Das unmögliche Derivate-Menü von Lothar Seidler (06:11 min): Bitte hier klicken
Unverhofftes Wiedersehen von Nils Ehlert (10:22 min): bitte hier klicken